Wasserfarben (Siebdruck)

Der Siebdruck auf Textilien kann nicht nur mit Plastisolfarben, sondern auch mit wasserbasierten Farben durchgeführt werden, die oft als Wasserfarben bezeichnet werden. Diese Farben erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie nicht nur auf Wasser basieren, sondern auch bei Bedarf mit Wasser verdünnt werden können. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie sich ohne den Einsatz von Lösungsmitteln ganz einfach mit Wasser reinigen lassen. Allerdings haben wasserbasierte Farben den Nachteil, dass sie nach einer gewissen Zeit auf dem Sieb antrocknen, weshalb sie zügig verarbeitet werden müssen. Diese Farben lassen sich gut miteinander mischen und dringen tief in das Gewebe der Textilien ein. Abhängig von der Farbvariante erfolgt die Fixierung entweder durch Hitze oder bei niedrigeren Temperaturen. Spezielle Trockner machen es einfach, die Farben thermisch zu fixieren, während für eine Kaltfixierung (bei empfindlichen Textilien) ein chemisches Fixiermittel hinzugefügt werden muss. Die Farbauswahl richtet sich dabei immer nach dem verwendeten Textil, und durch die Mischbarkeit der Farben können auch Kombinationen von heiß und kalt fixierbaren Farben bei Temperaturen um 60 Grad fixiert werden.


Vorteile des Siebdrucks mit wasserbasierten Farben
Wasserbasierte Farben bieten bei der Textilveredelung große Flexibilität, da einige Farben auch für den Transferdruck geeignet sind. Diese Farben sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch hautverträglicher für die Menschen, die die bedruckten Textilien tragen. Obwohl wasserbasierte Farben dazu neigen, auf den Sieben schnell auszutrocknen, können spezielle Verzögerer eingesetzt werden, um dies zu verhindern. Die Reinigung der Siebe ist zudem einfach, wenn der richtige Reiniger für die jeweilige Wasserfarbe verwendet wird. Da wasserbasierte Farben tiefer in die Fasern der Textilien eindringen als Plastisolfarben, wirken die Druckergebnisse natürlicher und die Stoffe fühlen sich weicher an. Während Plastisolfarben eine spürbare Schicht auf dem Gewebe hinterlassen, ist dieser Effekt bei wasserbasierten Farben kaum vorhanden. 


Früher hatten wasserbasierte Farben einen eher schlechten Ruf, da ihre Waschbeständigkeit und ihr Glanz nicht mit denen anderer Farben mithalten konnten. Heute haben sich diese Aspekte jedoch verbessert. Auch wenn wasserbasierte Drucke etwas matter erscheinen als solche mit Plastisolfarben, bieten sie dennoch eine ansprechende Optik. Die Farbenvielfalt und Qualität der wasserbasierten Druckfarben ist mittlerweile groß, sodass auch stark deckende und glänzende Sonderfarben verfügbar sind. Obwohl die Farben aufgrund ihres tiefen Eindringens ins Gewebe oft einen matten Eindruck hinterlassen, sind es letztlich die Gewebefasern selbst, die diesen Effekt verstärken.


Ein besonderer Vorteil der wasserbasierten Farben liegt in ihrer Umweltfreundlichkeit und der weichen Haptik des Endprodukts. Auch wenn die Drucke weniger glänzend wirken, gleicht sich dies durch das angenehm weiche Gefühl aus – der Übergang zwischen bedruckten und unbedruckten Bereichen ist kaum spürbar. Die breite Auswahl an Wasserfarben ermöglicht es Textilveredlern, für jedes Motiv die passende Farbe zu finden. Aufgrund ihrer unbedenklichen Inhaltsstoffe werden wasserbasierte Farben häufig für Unterwäsche, T-Shirts und Schlafbekleidung verwendet, da keine gesundheitlichen Risiken bestehen.

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