Stickmaschine
Bereits seit Jahrhunderten verschönern Frauen Stoffe mit Stickereien. Um diesen Prozess schneller und gleichmäßiger zu gestalten, wurden Stickmaschinen entwickelt. Die gewünschten Motive, die digital vorliegen, werden in stickbare Dateien umgewandelt, meist mithilfe einer speziellen Punchsoftware. Damit die Stickereien detailreich werden, sollten die Vorlagen eine Auflösung von etwa 300 dpi haben. Während der Umwandlung wird häufig in die Datei hineingezoomt, um das Motiv anzupassen und zu vereinfachen, damit es gestickt werden kann. Ist die stickbare Datei erstellt, können die Anzahl der Stiche und die Stichlänge berechnet werden, was bei der Kostenkalkulation für die Bestickungen hilft.
Moderne Stickmaschinen bieten eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten, Zierstichen und Stichlängen. Die Auswahl an Stickgarnen in verschiedenen Farben sowie die Verwendung von Stickvliesen und Nadeln sind entscheidend, um ansprechende Ergebnisse zu erzielen. Die richtige Einstellung der Ober- und Unterfadenspannung an der Stickmaschine ist ebenfalls wichtig.
Bestickung verschiedener Materialien
Für die Bestickung eignen sich vor allem feste Stoffe (mindestens 180 g/m²). Bei unterschiedlichen Materialien muss die Maschine jeweils neu eingestellt werden, um die passenden Stichlängen und Fadenspannungen zu gewährleisten. Vor jedem Stickvorgang ist eine „Einrüstung“ notwendig, bei der das gewählte Stickprogramm heruntergeladen und die erforderlichen Stickparameter angepasst werden. Die Textilien werden in einen Stickrahmen eingespannt, der genau auf die Motivgröße abgestimmt ist, um ein Verrutschen während des Stickens zu vermeiden. Stickrahmen sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich.
Um den Stickbereich zu stabilisieren, werden während des Stickvorgangs Stickvliese verwendet, deren Dicke an die Stoffqualität angepasst wird. Je fester der Stoff, desto dünner das Vlies. Der Stickvorgang beginnt, sobald der Stickrahmen mit der eingespannten Textilie auf die Stickmaschine gezogen wird. Obwohl die Maschine vollautomatisch arbeitet, ist eine ständige Beobachtung des Prozesses erforderlich, um bei Bedarf eingreifen zu können.
Direkteinstickungen und Nachbearbeitung
Obwohl die Stickmaschine die meisten Arbeitsschritte übernimmt, sind nach dem Sticken noch manuelle Arbeiten erforderlich. Dazu gehört das Versäubern der Stickbereiche und das Entfernen von Garnresten, die entweder abgeflammt oder abgeschnitten werden müssen. Nach dem Sticken müssen auch überflüssige Vliesreste entfernt werden. Das Einspannen der Textilien kann gelegentlich Abdrücke hinterlassen, die jedoch einfach mit einem feuchten Tuch entfernt werden können.
Direkteinstickungen nehmen etwas Volumen auf und können die bestickten Bereiche versteifen. Daher sollten Stickmotive nicht zu groß gewählt werden, um den Tragekomfort nicht zu beeinträchtigen. Kleine und mittelgroße Bestickungen wirken elegant und transportieren effektiv die gewünschte Botschaft oder das Design. Um die Wirkung des Stickmotivs vorab zu verdeutlichen, wird häufig ein Musteranstich angefertigt, der dem endgültigen Motiv entspricht.