Siebdruck
Der Begriff "Siebdruck" stammt von der Methode, bei der Schablonen aus Papier oder Holz verwendet werden, um dekorative Drucke auf Textilien zu erstellen. Bereits seit 700 n. Chr. werden in Asien Siebdrucke auf japanischen Textilien hergestellt. Manche Quellen behaupten jedoch, dass die moderne Technik erst im 20. Jahrhundert in den USA entwickelt wurde, als Schilder mit Seidengaze-Schablonen gedruckt wurden. In San Francisco gab es damals mehrere Patentanmeldungen zu dieser Drucktechnik. In den 1920er Jahren begann der industrielle Siebdruck, großflächige Muster auf Textilien zu drucken, aus denen vielfältige Kleidungsstücke gefertigt wurden. Obwohl die Technik aus den USA stammt, war die Nachfrage nach bedruckten Stoffen in Europa sogar noch größer. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden in Europa Textildruckmaschinen eingeführt.
In den 1970er Jahren kam eine neue Variante des industriellen Textildrucks in Mode. Jerseystoffe wurden zunehmend mit dem Flachsiebdruck veredelt und mit bunten Motiven geschmückt. Unterwäsche und Schlafanzüge wurden farbenfroher, und Designer begannen, T-Shirts mit Porträts von Stars oder Slogans zu gestalten, die die Überzeugungen der Träger ausdrückten. Diese Veränderungen beeinflussten das Design von Textildrucken erheblich.
Was den Siebdruck von anderen Druckverfahren unterscheidet, ist die mehrfache Druckausführung für jede benötigte Farbe. Für jede Farbe wird ein eigenes Sieb hergestellt, was hohe Fixkosten verursacht, insbesondere in Zeiten ohne computergestützte Unterstützung. Die grundlegenden Farben für den Siebdruck sind Schwarz, Cyan, Gelb und Magenta, die in lasierender (nicht deckender) Form verwendet werden, um ein breites Farbspektrum zu erreichen. Um das gewünschte Druckbild zu erhalten, muss es in diese vier Grundfarben separiert werden.
Da die Oberfläche von Textilien grob ist, ist es schwierig, feine Raster zu verwenden. Sobald die Siebe für ein Motiv erstellt sind, können diese beliebig oft verwendet werden, was die Kosten für die Herstellung relativiert, besonders bei großen Druckaufträgen. Die Farbe wird direkt auf den Stoff aufgetragen, wobei eine höhere Farbdeckung zu einem festeren Griff führt. Nach dem Druck werden die Textilien oft mit chemischen oder mechanischen Methoden nachbearbeitet.
Es gibt zwei Hauptarten des Siebdrucks: grafischen und textilen Siebdruck. Die Hersteller von Siebdruckmaschinen haben ihre Geräte ständig weiterentwickelt, um die Druckkosten zu senken und einen schnelleren Wechsel von Mustern und Farben zu ermöglichen. Diese Effizienzsteigerungen trugen zur Popularität des Siebdrucks in der Textilveredelung bei.
Allerdings hat der Siebdruck in den letzten Jahren Marktanteile an den digitalen Stoffdruck verloren, der ohne die aufwendige Herstellung von Sieben auskommt. Bei dieser modernen Methode fallen lediglich die Kosten für Textilien, Druckmuster und Farben an, was sie besonders kostengünstig macht – sowohl für kleine als auch für große Druckaufträge.