Plotter
Plotter in der Textilveredelung
Der Begriff "Plotter" leitet sich vom englischen Verb "plot" ab, was "zeichnen" bedeutet. Früher wurden diese Geräte in Deutschland als Kurvenzeichner bezeichnet, da sie in der Lage sind, Vektorgrafiken, technische Zeichnungen und Funktionsgraphen auf verschiedenen Materialien darzustellen. Plotter können Vektorgrafiken direkt wiedergeben, ohne dass zuvor eine Rastergrafik erstellt werden muss. Für die Textilveredelung mit Flex-, Transfer- oder Flockfolien sind Plotter unverzichtbar. Die gewünschten Motive werden in digitale Vektorgrafiken umgewandelt, damit sie von einem Schneidplotter aus den entsprechenden Folien ausgeschnitten werden können.
Da ein ausgeschnittenes Motiv nur für einen Druckvorgang verwendet werden kann, muss für jeden neuen Druckauftrag die benötigte Anzahl an Motiven erneut mit dem Plotter aus den Folien geschnitten werden. Die Flex-, Transfer- und Flockfolien bestehen aus mehreren Schichten, die nach dem Schneiden manuell entgittert werden müssen. Dabei werden alle überflüssigen Folienbereiche mit einer Pinzette oder einem anderen Werkzeug entfernt. Ohne einen Schneidplotter wäre es nahezu unmöglich, Textilien mithilfe von Druckfolien präzise zu veredeln. Die exakten Schnittführungen, die der Plotter ermöglicht, wären von Hand nicht realisierbar und würden zu unscharfen und verzerrten Ergebnissen führen. Außerdem würden die Kosten für manuelle Arbeit in die Höhe schießen. Das Entgittern kann je nach Motiv bis zu 20 Minuten in Anspruch nehmen, was die Druckkosten erheblich steigert. Hinzu kämen die hohen Schnittkosten, wenn diese ohne Plotter manuell erledigt werden müssten.
Arten von Plottern
Im Handel sind Schneidplotter in verschiedenen technischen Ausführungen erhältlich. Man unterscheidet zwischen Plottern mit Tangentialmesser, Schleppmesser und Laser. Ein Schleppmesser wird beim Plottern hinterhergezogen und senkt sich bei spitzen Winkeln erneut ab, um eine exakte Schnittführung zu gewährleisten. Diese Technik spart Zeit und erhöht die Genauigkeit der Schnitte. Schleppmesserplotter sind in der Regel kostengünstiger als Laserplotter.
Bei der Auswahl eines Plotters für die Textilveredelung ist es entscheidend, dass das verwendete Messer das Material präzise schneiden kann. Dies hängt von der maximalen Materialdicke ab, die der Schneidplotter bewältigen kann. Plotter mit Tangentialmesser steuern das Messer tangential und sind technisch komplexer aufgebaut, ermöglichen jedoch das exakte Schneiden von wesentlich dickeren Materialien. Zudem sorgt die häufigere Hebe- und Absetzbewegung des Messers für noch genauere Schnittführungen.
Einsatzmöglichkeiten von Plottern
Plotter werden hauptsächlich zum Schneiden von Folien eingesetzt, wobei zwischen einfachen Klebefolien und Druckfolien (Transfer-, Flock- und Flexfolien) unterschieden wird. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn Schriftzüge, Logos oder Zahlen aus der Folie herausgeschnitten werden. So können aus einzelnen Buchstaben komplette Schriftzüge erstellt werden, die nach dem Plottern und Entgittern mithilfe einer Transferpresse auf die gewünschten Textilien aufgebracht werden.
Um für die Textilveredelung nutzbar zu sein, muss ein Plotter in der Lage sein, die Materialien so präzise wie möglich zu schneiden. Dies allein garantiert jedoch noch keinen perfekten Druck. Das "Entgittern" erfordert ebenfalls viel Sorgfalt, um die überflüssigen Folienbereiche neben den Schnittlinien sorgfältig zu entfernen.