FairTrade

Fair Trade steht für gerechten Handel.
Die ersten Fair-Trade-Organisationen wurden bereits 1946 im kirchlichen Kontext gegründet. Ein bedeutender Meilenstein war die Eröffnung des ersten Fair-Trade-Shops in den USA im Jahr 1958. Die Mennoniten spielten eine zentrale Rolle in der Gründung der ersten Organisationen. In den frühen 1960er Jahren erreichte die Fairhandelsbewegung Europa, wo radikale Studenten internationale Konzerne kritisierten, die durch neue Geschäftsmodelle alte Traditionen gefährdeten. Die Kritik richtete sich gegen die freie Marktwirtschaft und forderte einen fairen Handel, der die tatsächlichen Kosten der Produzenten deckt und somit zusätzliche Subventionen überflüssig macht. 


Stärkung der Entwicklungsländer
Ein weiterer Fokus war die Einführung von Fair-Trade in Entwicklungsländern, um deren Unabhängigkeit von externer Hilfe zu fördern. Im Jahr 1969 wurde in Breukelen, Niederlande, der erste „Weltladen“ eröffnet, in dem Produkte aus Entwicklungsländern verkauft wurden. Freiwillige boten eine Vielzahl an Waren an, und bald folgten weitere Läden in den Beneluxstaaten. 
Von den „Weltläden“ zum globalen fairen Handel
Die ursprünglichen Verkaufszahlen stagnieren jedoch, was eine Erweiterung der Produktpalette erforderlich machte. Neben Kaffee wurden zunehmend andere Produkte wie Gewürze, Tee, Reis und Trockenfrüchte nachgefragt. 1989 wurde die International Federation for Alternative Trade (IFAT) gegründet, um den fairen Handel zu stärken. In den frühen 1990er Jahren trat das Fair-Trade-Siegel in den Vordergrund, und auch große Einzelhandelsketten erkannten das Interesse der Kunden an fair gehandelten Produkten.


Vertrauen und Transparenz
Die Herausforderung bestand darin, das Vertrauen der Verbraucher in das Fair-Trade-Siegel zu sichern und sie vor überteuerten Preisen von „Trittbrettfahrern“ zu schützen. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Produkte unter dem Fair-Trade-Siegel angeboten, von fair produzierter Kleidung bis zu Bananen, was das Interesse der Kunden weiter steigerte.


Entwicklung und Ausblick
Im Jahr 2015 feierten Fair-Trade-Organisationen 56 Jahre Bestehen. Der faire Handel hat seitdem global an Bedeutung gewonnen, da immer mehr Verbraucher Wert auf die Herkunft und Produktionsbedingungen ihrer Käufe legen. Transparenz wird von Kunden gefordert und von Händlern angeboten, um sicherzustellen, dass die fairen Preise auch tatsächlich bei den Produzenten ankommen. 
Seit 2013 gibt es die Fairphone-Initiative, und im Bekleidungssektor erfreut sich Fair Trade Baumwolle großer Beliebtheit. Diese wird umweltfreundlich produziert, ohne den Einsatz von Pestiziden, und bietet den Käufern kontrollierte und sichere Ware. Fair Trade leistet nach aktuellen Studien einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung, an dem jeder teilnehmen kann, der Fair-Trade-Produkte kauft. Obwohl noch nicht alle Herausforderungen bewältigt sind, sind die Entwicklungsländer auf einem vielversprechenden Weg.

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