Elasthan
Elasthan ist eine hochdehnbare Chemiefaser, die aufgrund ihrer hervorragenden Elastizität häufig mit anderen Fasern kombiniert wird, um Textilien zu schaffen, die sowohl bequem als auch formbeständig sind. Diese Faser, ein Blockpolymer mit mindestens 85 Prozent Polyurethan, ähnelt in ihren Eigenschaften Gummi, ist jedoch wesentlich robuster und langlebiger. Elasthan kann sich auf 500 bis 700 Prozent seiner ursprünglichen Länge dehnen. Erstmals wurde Elasthan 1959 unter dem Namen Fibre K eingeführt, und seit 1962 wird es als Lycra vermarktet. Die Bayer AG produziert seit 2007 Dorlastan. Elasthan zeichnet sich durch seine dauerhafte Formbeständigkeit und eine sehr geringe Feuchtigkeitsaufnahme von nur 1 Prozent aus. Die Faser fühlt sich weich und glatt an und neigt nicht zur Bildung von Pilling. Häufig findet Elasthan Anwendung in Strumpfhosen, Unterwäsche, Miederwaren sowie Sport- und Badebekleidung. Es ist in der Regel bei 40 Grad Celsius waschbar und in einigen Fällen bis zu 60 Grad Celsius. Als Beimischung in Baumwoll- oder Viskosestoffen sorgt Elasthan für einen optimalen Sitz und hohen Tragekomfort, beispielsweise bei Stretchjeans, die sich perfekt an die Figur anpassen, ohne einzuengen. Abhängig vom Herkunftsland findet man Elasthan unter verschiedenen Bezeichnungen wie Creora, PUE, Elaspan, Elastan, Linel, Spandex Fibre oder Elastane Fiber. Der Schlüssel zu seiner Elastizität liegt im Polyethylenglykol, das im Trockenspinnverfahren mit Polyurethan versponnen wird.
Elasthan in Kombination mit anderen Fasern
In Unterwäsche, Sport- oder Badekleidung kann der Elasthananteil bis zu 30 Prozent betragen, während er in Shirts, Pullovern, Jeans und Röcken in der Regel zwischen 2 und 10 Prozent liegt. Elasthan wird mit Materialien wie Baumwolle, Viskose, Polyester oder Polyamid kombiniert und ist in der Regel nicht allein verarbeitet. Oft findet man es in den Bündchen, um eine optimale Dehnbarkeit zu gewährleisten. Die Elasthanfäden sind sehr dünn und durchsichtig, sodass sie in verschiedenen Geweben optisch nicht auffallen. Nach der Herstellung der Textilien mit Elasthan können diese problemlos gefärbt werden. Die bunten Stoffe mit Elasthan-Anteil sind somit kein Problem. Die Textilien ziehen sich nach dem Dehnen aufgrund des Elasthan-Anteils wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Im Gegensatz zu anderen Kunstfasern lädt sich Elasthan nicht statisch auf. Es ist robust und langlebig, sollte jedoch nicht häufig bei hohen Temperaturen über 60 Grad gewaschen oder regelmäßig mit Weichspüler behandelt werden. Während Elasthan ursprünglich vor allem in Damenjeans eingesetzt wurde, findet man die elastischen Fasern mittlerweile auch in Herrenjeans und Anzügen. Der angenehme Tragekomfort ist sowohl beim Sport als auch im Alltag nicht mehr wegzudenken.
Elasthan sorgt für eine perfekte Passform
Elasthan hat das Tragegefühl von eng anliegenden Kleidungsstücken revolutioniert. In den 1960er Jahren machte Lycra berühmte Bleistiftröcke bequemer. Mit zunehmendem Einsatz von Elasthan bei der Textilproduktion wurden die Passformen der Designer immer besser. Mützen und Strickwaren dehnen sich nicht mehr aus, wie es früher der Fall war. Wolle musste oft aufwendig von Hand gewaschen werden, um die Form zu erhalten; mit Elasthan im Gewebe entfällt dies. Kleidungsstücke passen sich perfekt an und bieten vollen Bewegungsfreiheit. Auch im Schlafzimmer hat Elasthan Einzug gehalten: Stretchlaken mit rundum laufenden Gummis sorgen für einen perfekten Sitz auf der Matratze, was einen entspannten Schlaf ermöglicht, ohne dass die Laken verrutschen. Textilien mit hohem Elasthananteil trocknen zudem deutlich schneller, da sie kaum Feuchtigkeit binden.