Baumwolle
Baumwolle, im Englischen als „Cotton“ bekannt, ist eine Naturfaser, die aus den Fruchtkapseln der Baumwollpflanze gewonnen wird. Diese Pflanze gehört zu den Malvengewächsen und erreicht eine Höhe von 1 bis 1,5 Metern. In tropischen Regionen kann sie sogar die Größe von Bäumen annehmen. Baumwolle hat eine lange Geschichte: Ursprünglich in Indien und Mexiko kultiviert, wurden auch in den USA und Ägypten bedeutende Baumwollplantagen angelegt, die seit dem 18. Jahrhundert zu den wichtigsten Produzenten weltweit zählen. Heute führt China die Liste der Baumwollproduzenten an, gefolgt von Indien, den USA, Brasilien und Pakistan. Meistens wird Rohbaumwolle nach Europa exportiert, wo sie industriell verarbeitet wird.
Anbau und Ernte
Baumwollpflanzen gedeihen nur in frostfreien Regionen mit Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Je nach Art bevorzugen sie unterschiedliche Böden, darunter schwere, humose, kalkhaltige und sandige Böden. Während der Wachstumsphase sind regelmäßige Niederschläge wichtig, jedoch benötigt die Erntezeit trockene Bedingungen. Traditionell erfolgt die Ernte von Hand, doch mittlerweile kommen auch Erntemaschinen zum Einsatz. Wenn die Baumwollkapseln reif sind, platzen sie auf und zeigen die weißen Faserbüschel sowie die reifen Samen. Der Einsatz von Maschinen kann jedoch dazu führen, dass ein Teil der Kapseln verloren geht, da sie nicht gleichzeitig reifen.
Bei der Baumwollproduktion fallen viele Nebenprodukte an. Die verbleibenden Samen können für neue Pflanzungen oder zur Gewinnung von Baumwollsamenöl verwendet werden. Auch die Samenhüllen finden Anwendung als Einstreu für Hühnerställe oder als Futter. Bevor die Baumwollfasern in die Spinnerei transportiert werden, werden sie gepresst, um den Transport zu erleichtern. In der Spinnerei erfolgt eine erste Sortierung nach Stapellänge und Reinheit. Die Spinnerei befindet sich in der Regel in der Nähe des Produktionsbetriebs, um Transportwege kurz zu halten. Bevor die Baumwollfasern zu Garn verarbeitet werden, müssen sie vorbereitet werden. Chemische Imprägnierflüssigkeiten sind notwendig, um zu verhindern, dass die Garne beim Weben reißen. Diese Chemikalien werden vor dem Verkauf des Stoffes ausgewaschen.
Baumwollqualitäten
Die Qualität der Baumwollfasern kann leicht überprüft werden, beispielsweise durch eine Brennprobe: Beim Anzünden der Fasern lässt sich die Flamme und der Geruch beobachten. Hochwertige Baumwolle brennt mit einer hellen Flamme und erzeugt Flugasche, der Geruch ähnelt dem von brennendem Papier. Ein hochwertiger Baumwollfaden sollte an einem Ende wie eine Pinselspitze aussehen. Lange Fasern gelten als besonders robust und glänzend, wobei Mako-Baumwolle die höchste Qualität darstellt. Diese wird nur in Ägypten produziert und zeichnet sich durch feine, lange Fasern aus.
Pflegeleichtigkeit
Baumwollstoffe sind atmungsaktiv und angenehm zu tragen. Sie lassen sich unkompliziert in der Waschmaschine reinigen. Je nach Qualität können weiße Baumwollstoffe sogar im Kochprogramm gewaschen werden. Bei gefärbten oder bedruckten Baumwollstoffen sollten die speziellen Pflegehinweise des Herstellers beachtet werden.